Tiefbau

Licht am Ende des Tunnels

Von Thomas Bleibtreu · 2013

Die finanzielle Lage der Kommunen hat sich spürbar verbesser. In die Infrastruktur wird dennoch nur zögerlich investiert.

 Mitarbeiter eines Bauprojekts in einem Tunnel

Die Steuereinnahmen sprudeln, die Zinsen sinken. Kein Zweifel, die finanzielle Lage der Kommunen in Deutschland hat sich spürbar verbessert. Beim Tiefbau in Deutschland ist man dennoch vorsichtig, Euphorie will nicht so recht aufkommen. Ob beim Straßen-, Brücken- oder Tunnelbau – viele Kommunen fahren in diesen Bereichen ihre Investitionen drastisch zurück. Entsprechend sorgen sich nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (dihk) viele Unternehmen gerade im Tiefbau, dass bei schwächeren Kommunen die notwendige Haushaltssanierung auf Kosten ihrer Investitionsbudgets geht.

Tiefbau – Umsatzvolumen steigt

Etwas positiver sieht es die Sparkasse-Finanzgruppe in ihrem Branchenreport „Tiefbau“ 2012. Demnach stieg das Umsatzvolumen der Tiefbau-Unternehmen 2011 um mehr als zehn Prozent auf knapp 35 Milliarden Euro. Licht am Ende des Tunnels? „Auffällig ist, dass alle Segmente des Tiefbaus zu der positiven Entwicklung beigetragen haben“, heißt es in dem Report. Dabei ist der Bereich durchaus vielfältig – gehören doch der Straßen- und Wegebau, Eisenbahnbau, Erdbau, Grundbau, Wasserbau ebenso dazu wie Kanal- und Spezialtiefbau sowie der Tunnelbau. Gerade der Tunnelbau gehört in Deutschland zu den faszinierendsten und schwierigsten Aufgaben im Baubereich. Nahezu einzigartig ist, dass hierbei das Tunnelbauwerk, der Ausbruch des erforderlichen Tunnelhohlraums und das zu durchquerende Gebirge ganzheitlich betrachtet werden. Das heißt, das umgebende Gebirge wird für die Tragwirkung mit genutzt. Es wird damit gewissermaßen selbst zum Baustoff.

Geologische Beschaffenheit bestimmt Bauverfahren

Der Ausbruch des Tunnelhohlraums vollzieht sich meist in Gebirgsformationen, die aufgrund ihrer Entstehung unterschiedlich geschichtet, zudem gefaltet und in verschiedener Weise der Verwitterung und dem Wasserzutritt ausgesetzt sind. Der Bauuntergrund weist mit seinen Materialeigenschaften und deren Kennwerten große Streubreiten auf, denen die Bauverfahren und vor allem ihre Sicherungsmaßnahmen Rechnung tragen müssen. Deshalb sind genaue Kenntnisse der geologischen Beschaffenheit und Festigkeit des Gebirges, der Gesteinsschichtung und -zusammensetzung und ihres Verlaufs unbedingte Voraussetzung für ein Tunnelbauvorhaben. Darüber hinaus müssen Wasserführung der Gesteinsschichten, auftretende Drücke sowie die bodenmechanische Analyse bekannt sein.

Geht es dann um den tatsächlichen Bau des Projektes, so wird grundsätzlich zwischen offener Bauweise und geschlossener Bauweise unterschieden. Bei der offenen Bauweise, die auch als „Cut and cover-Verfahren“ bekannt ist, wird der Tunnel von oben her gebaut. Diese Bauweise wird bei geringer Überdeckung verwendet, zum Beispiel im U-Bahnbau. Im Gegensatz dazu steht die bergmännische Bauweise, bei der der Tunnel von einem oder beiden Endpunkten her vorangetrieben wird.

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