Fachkräftemangel im Handwerk

Auf der Suche nach Könnern

Von Paul Trebal · 2015

Volle Auftragsbücher, gute Prognosen und zu wenig qualifiziertes Personal beschreiben die aktuelle Situation in der Bauwirtschaft. Es fehlen nicht nur Ingenieure, sondern auch Handwerker wie Maurer, Betonbauer, Bautischler, Dachdecker und solche mit Meisterbrief als Poliere. Lösungen werden gesucht mit Einwanderung, Aus- und Weiterbildung und Imagepflege.

 Mitarbeiter auf der Baustelle

Auf dem Bau ist wieder etwas los. Die Branchen-Konjunktur zieht an, vor allem wegen des boomenden Wohnungsmarktes und dem Nachholbedarf in der Infrastruktur. Die Stimmung wird allerdings getrübt durch den eklatanten Mangel an Fachpersonal. Eine hohe Nachfrage gegenüber einem knappen Angebot gilt generell. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland, ist im April gegenüber März um zwei auf 186 Punkte gestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage ist damit weiterhin aufwärts gerichtet.

Fachkräftemangel im Handwerk: Zahlreiche Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt

In der Baubranche spitzt sich die Situation besonders zu. Zwar hat sich die Arbeitsmarktsituation in der Bauwirtschaft in den letzten Jahren erkennbar verbessert. Sie fällt aber immer noch ungünstiger aus als beispielsweise zur Jahrtausendwende. So steige die Zahl der Beschäftigten seit 2013 wieder an. Die Gewinnung von Fachkräftenachwuchs stellt aber die große Herausforderung dar. Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt und gleichzeitig brechen zahlreiche Jugendliche ihre Ausbildung vorzeitig ab. Besonders in den Metropolregionen werde es zukünftig eng. So sind beispielsweise knapp 90 Prozent der befragten Unternehmer aus Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. überzeugt, die Bauwirtschaft steuere auf einen akuten Fachkräftemangel zu, der mit Ausbildung allein nicht mehr behoben werden kann. Die Unternehmer beklagen, dass die Branche nicht mehr attraktiv für junge Leute sei. Michael Schrobsdorff, Prasident der Vereinigung, wirbt für Menschen mit Migrationshintergrund. Schrobsdorff sagt: „Um unseren Fachkräftebedarf heute und in Zukunft zu decken, wollen und brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte aus dem In- und Ausland.“

Kampagnen für mehr Innen- und Außenwirkung

Neben einer guten Arbeitsumgebung und -ausstattung sowie finanziellen Anreizen zählen für Kandidaten vor allem auch Unternehmenserfolg und Stabilität. Positive Geschäftsentwicklungen lassen sich somit kommunikativ auch für die Employer-Branding-Kommunikation hervorragend einsetzen. Viele Unternehmen der Bauwirtschaft gehen jedoch sehr restriktiv mit konkreten Unternehmenszahlen vor. Als Kompromiss bietet sich ein prozentualer Vergleich oder die Nennung gewisser Tendenzen an.

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